O schaurig ist's, übers Moor zu gehn...

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singstar72 Avatar

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Zugegeben, das Cover mutet zunächst befremdlich an. Ein stilisierter, in Aquarelltechnik gemalter Hahn in Rot und Schwarz... andererseits vielleicht wieder passend. Denn ein Hahn bezieht sich auf das bäuerliche Umfeld, und hat auch etwas leicht Magisches - man denke nur an Voodoo!

Beim Schreibstil habe ich, ehrlich gesagt, manchmal nicht gewusst, ob man eher lachen oder weinen soll. Die Ausdrucksweise der Erzählerin ist so herrlich schnodderig! Das passt so gar nicht zu ihren angeblichen zwölf Jahren. Aber in dieser Umgebung härtet man vermutlich ab.

Diese ganze Welt ist sehr derb geschildert. Ein sehr armes, im wahrsten Sinne des Wortes "zurückgebliebenes " Dorf im Moor, kurz nach dem Krieg. Erinnerte stellenweise an "Schlafes Bruder", oder auch an "Tannöd".

Sehr interessant fand ich den ganzen Aberglauben - davon strotzt es in diesem Buch ja nur so! Wunderheiler, verwunschene Katen, das erwartete Weltende. Herrlich überzogen! Und gerade dadurch anschaulich. Ich würde schon sehr gerne wissen, wie es mit der Erzählerin weitergeht. Und ob dem armen, offenbar geistig behinderten Willi endlich gerechte Behandlung zuteil wird!