Als wir an Wunder glaubten ist ein Roman, der um das Leben kurz nach dem Krieg handelt. Ein kleines abgeschiedenes Dorf, viele Frauen, die ihren Alltag oft alleine meistern müssen, da ihre Männer gefallen sind oder verschollen. Es gibt Freundschaften, aber auch viele Feindschaften und dann ist da noch das Moor! Eine unheimliche Landschaft, die Geheimnisse hat, über die die Dorfgemeinschaft schweigt. Der Roman zeichnet die einzelnen Figuren sehr gut, man kann sich die skurrile Guste genauso gut vorstellen wie die wütende Anni. Viele Themen sind Vergangenheit, aber trotzdem genauso aktuell! Einflussreiche Menschen denuzieren andere zu ihrem eigenen Vorteil und die Landschaft wird zerstört, um eine "bessere" Welt zu schaffen. Die Figuren sind authentisch und in Einzelheiten gezeichnet, leider gibt es aber auch Momente, in denen man das Gefühl hat, die Autorin möchte plötzlich im Geschehen schnell weiterkommen und macht dementsprechend Sprünge in der Erzählung, was sehr schade ist. Aber wem geheimnisvolle Geschichten gefallen, der wird sicherlich viel Spaß an diesem Roman haben.