Ein Dorf und seine Moorhexen

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nadi210 Avatar

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In Helga Bürsters drittem Roman geht es um die verschiedenen Lebensgeschichten der Dorfbewohner von "Unnenmoor", einem kleinen Ort in Norddeutschland, kurz nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Die Zeiten sind geprägt von Orientierungslosigkeit, Armut und den nicht nur körperlichen sondern auch psychischen Folgen des Krieges. In dieser Zeit wächst das junge Mädchen Betty auf, deren Mutter bezichtigt wird, eine "Töversche", also eine Moorhexe, zu sein.

Dies ist der erste Roman, den ich von Helga Bürster gelesen habe und er hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Die Autorin erzeugt durch die Wahl ihrer Worte durchweg eine etwas unheimliche Stimmung. Auch die Kulisse, die düstere Moorlandschaft, sorgt für einen atmosphärischen Eindruck. Da ich selbst diese Zeit nicht miterlebt habe, ist es umso interessanter für mich, etwas über das Leben nach Kriegsende zu erfahren. Die einzelnen Charaktere werden von der Autorin bewusst nicht immer sympathisch dargestellt. Man kann jedoch ihre Handlungsmotive stets nachvollziehen und empfindet teilweise sogar etwas Mitleid mit Ihnen aufgrund ihres sehr verbreiteten Aberglaubens, der ihr Handeln stark prägt. Besonders gut gefällt mir, dass der Roman von wahren Begebenheiten inspiriert wurde.

Aus diesem Grund empfehle ich dieses Buch auf jeden Fall weiter! Es ist sicherlich nicht der letzte Roman, den ich von Helga Bürster gelesen habe.