Gute alte Zeiten

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petris Avatar

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Die guten alten Zeiten, in denen die Menschen zwar arm waren, aber so fest zusammen hielten und so gut zueinander waren.
Eine Mähr, die immer wieder erzählt wird und auf die sich vor allem rechte und extrem konservative Mächte gerne berufen.
Helga Bürster lässt diese Zeiten sehr differenziert auferstehen. In ihrem neuen Roman geht es um ein Dorf im Moor wenige Jahre nach dem Krieg.
Der Fortschritt ist da, aber auch viel Leid und Trauma aus dem Krieg. Und wie immer braucht es einen Sündenbock. In diesem Fall sind es Edith und ihre Tochter Betty. Der Scharlatan und selbsternannte Heiler Fritz kann die Nachbarin und ehemals Freundin überzeugen, dass "die Hexen" Schuld sind an ihrem ganzen Leid. Wie immer braucht es einen Sündenbock und wie immer gibt es Verführer, die daraus ihren Vorteil ziehen.
Wunderbar erzählt, sehr genau recherchiert, sehr weise, immer mit einem Funken Hoffnung.
Ich bin wieder begeistert und kann den Roman wärmstens empfehlen.