Nachkriegsjahre

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Der Roman "Als wir an Wunder glaubten" stammt aus der Feder von Helga Bürster, umfasst 283 Seiten und erscheint im Herbst 2023 im Insel Verlag.
Der Nachkriegsroman spielt im kleinen Moordorf Unnenmoor im Norddeutschen. Der 2. Weltkrieg ist vorüber und er hat auch im kleinen Dorf seine deutlichen Spuren hinterlassen. Viele Männer sind im Krieg geblieben, andere Rückkehrer, jedoch nur noch Schatten ihrer selbst. Während die Frauen Edith und Annie während des Krieges tapfere zusammenstanden, entzweien sie sich nach Kriegsende auf dramatische Art. In der Gegend herrscht große Armut, den Menschen fehlt es an Orientierung und Perspektiv. Da kommt ein Wanderprediger scheinbar gerade richtig, er schührt Angst und Aberglaube, verteufelt und sät Zwietracht unter der Bevölkerung, was für die Gemeinschaft dramatische Folgen hat.
Die Hauptpersonen im Roman sind treffen dargestellt, man kann ihre Entwicklung sehr gut nachvollziehen. Eine gewisse Dramatik ist für mich die Basis des gesamten Plots, die sich mit fortschreitender Erzählung weiter verdichtet. Die Zerrissenheit der Bewohner zwischen Halt suchen im Aberglaube und ihrem Blick in die hoffnungsvolle Zukunft weiß die Autorin plastisch darzustellen. Ein echter Lesegenuss, der eine klare Weiterempfehlung verdient.