Überraschend gut

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patriciapp Avatar

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Ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat und das ich allen empfehlen würde, die dieses Jahr schon "Marschlande" gelesen haben und etwas so ähnliches suchen.
(Wobei ich "Marschlande" 5 Sterne geben würde und "Als wir an Wunder glaubten" so 4,5 Sterne.)
Es spielt in einer Zeitebene und zwar zeitgeschichtlich etwas nach dem Krieg, ich glaube so in den 50/60er Jahren. Zwischenzeitlich kommt es einem aber so vor, als würde es wesentlich früher spielen, dadurch, dass das Leben im Moor ziemlich rückständig ist und alle gedanklich mehr oder weniger weit in der Vergangenheit festhängen. Vor allem der Glaube an die Hexe "Töversche" hat mich gedanklich immer ins Mittelalter geschickt, genauso wie Gustes Erzählungen vom Morrbauern. Gleichzeitig hält im Buch auch im Moor der Fortschritt so langsam Einzug, was ich sehr gut gemacht fand.
Es liest sich gut weg, eine leicht düstere, schauerliche Herbstlektüre mit vielleicht etwas weniger Botschaft und etwas weniger Raffinesse geschrieben als Kubsovas Roman, deswegen ein halber Stern Abzug.