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heikek Avatar

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Ein außergewöhnlicher Titel, der sofort mein Interesse geweckt hat, für einen außergewöhnlichen Roman. Auch das Cover ist vom Motiv und von den Farben sehr schön gestaltet und macht Lust aufs Lesen.
Mariddja und Biera leben allein auf dem Hof von Bieras Familie, etwas außerhalb des Dorfes Guovddo. Früher lebte auf dem Hof noch der Sohn von Risten, der Schwester von Biera. Da Risten nicht in der Lage war, sich um ihren Sohn zu kümmern, übernahmen Mariddja und Biera diese Aufgabe und liebten ihn wie ihren eigenen Sohn. Doch eines Tages verschwanden Risten und ihr Sohn spurlos. Als Mariddja erfährt, dass sie schwer erkrankt ist und bald sterben wird, fasst sie den Entschluss den Neffen zu finden. Biera kann ihr dabei nicht helfen, er hat Altersdemenz und lebt in seiner eigenen, meist vergangenen Welt. Sie sucht sich daher die Unterstützung von Sire, der sie alles anvertraut. Bei der Suche sind Mariddja alle Mittel recht, auch wenn diese mehr als ungewöhnlich sind.
Kaj und seine Verlobte Mimmi haben ein Haus in Guovddo gekauft und wollen zusammenziehen. Sie sind beide Ärzte und haben in Guovddo eine Stelle in der Gesundheitszentrale angenommen. Mimmi kümmert sich, sehr zum anfänglichen Verdruss von Kaj, um den Enkel des Nachbarn. Doch mit der Zeit erkennt Kaj viele Ähnlichkeiten zu Johanas und das Verhältnis der beiden verändert sich zum positiven. Im Nachlass seiner Mutter findet Kaj eine Sammlung von samischen Handwerksmessern. Er kann sich keinen Reim darauf machen, warum seine Mutter diese gekauft, aber scheinbar nie benutzt hat. Erst nach und nach ergibt sich aus den vielen Puzzleteilen ein Bild.
Die Autorin Tina Harnesk hat einen schönen Roman geschrieben, der teils ein wenig traurig ist, bei dem man aber auch viel lachen kann. Insbesondere die Gespräche zwischen Mariddja und Sire sind sehr witzig. Auch die unterschiedliche Beschreibung über das Zusammenleben einerseits von Mariddja und Biera und andererseits von Kaj und Mimmi ist sehr gut gelungen. Den Roman Als wir im Schnee Blumen pflückten sollte man sich nicht entgehen lassen.