Berührende samische Familiengeschichte

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ascoflocke Avatar

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Schon der Titel hat mich neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist eine außergewöhnliche Familiengeschichte, die auch sehr viel von den Lebensgewohnheiten und Schwierigkeiten der Samen berichtet.
Die samen sind eines der letzten indogenen Völker Europas, über die ich nicht wirklich viel Kenntnis hatte.
Es wird das Leben des Ehepaares Mariddja und Biera beschrieben, so wie es jetzt ist, aber auch wie es einst war, als der Neffe noch bei ihnen lebte.
Nachdem Mariddja erfährt, dass sie nicht mehr lange zu leben hat, beginnt die spannende Suche nach dem "verlorenen Sohn", welche teilweise sehr traurig ist, aber auch sehr viele komische Momente aufweist.

Biera ist zu diesem Zeitpunkt leider schon an Demenz erkrankt, so dass die Suche nach Risten alleine von Mariddja gestaltet wird. Sie sucht sich Unterstützung bei Sire der Telefonistin.

Erst nach und nach ergeben sich aus den vielen Puzzleteilen und Informationen ein schlüssiges Gesamtbild. Die Autorin Tina Harnesk hat einen schönen Roman geschrieben, der sehr einfühlsam und auch stellenweise einen ganz besonderen Humor aufweist.
Es ist ein besonderer Roman, den ich gerne weiterempfehlen möchte.
Es sind die leisen Töne, die ihn zu etwas Einzigartigen machen.