„Als wir im Schnee Blumen pflückten“ entführt uns in die friedliche, aber melancholisch-aufgeladene Welt des samischen Paares Mariddja und Biera im nördlichen Schweden. Mariddja ist schwer krank, ihr Mann mittlerweile dement, und gemeinsam leben sie zurückgezogen in einem kleinen, abgelegenen Haus – umgeben von der stillen Weite des hohen Nordens. Die Autorin fängt mit zartem Feingefühl die spürbare Einsamkeit und Geborgenheit dieses Lebens ein: Die regionale Beschreibung – rote Häuser, schneebedeckte Fjorde – wirkt fast wie eine Figur für sich, tief verwoben mit den inneren Bewegungen der Charaktere.
Besonders berührend ist Mariddjas sehnlicher Wunsch, sich von einem verstorben geglaubten Neffen zu verabschieden, der ihr einst wie ein Sohn war. Diese Suche nach Abschied und Nähe ist getragen von einer leisen Hoffnung, die sich parallel zu den Ängsten vor dem nahenden Tod entfaltet. Der Kontrast zwischen Mariddjas entschlossener Ruhe und Bieras verwirrtem Zustand schafft eine emotionale Tiefe, die den Leser mitnimmt – in Verlust, Liebe und das unausweichliche Vergessen.
Tina Harnesk erzählt mit ruhigem, fast poetischem Stil, der die nordische Landschaft lebendig macht und gleichzeitig die innere Welt der Figuren reflektiert. Der geringe Handlungstempo verstärkt die Intensität: Man spürt tatsächlich die Kälte, die Traurigkeit – und dennoch auch Wärme, weil zwischen den Zeilen Zuneigung und Fürsorge leuchten.
Ein zweiter Erzählstrang mit jungen Ärzten, die sich auf die Suche nach ihren samischen Wurzeln begeben, fügt dem Buch kulturelle Tiefe hinzu und zeigt, wie Tradition und Identität über Generationen lebendig bleiben. Das macht die Geschichte nicht nur zu einem Familienroman, sondern auch zu einer Hommage an ein indigenes Erbe, das im Mainstream oft übersehen wird.
Besonders berührend ist Mariddjas sehnlicher Wunsch, sich von einem verstorben geglaubten Neffen zu verabschieden, der ihr einst wie ein Sohn war. Diese Suche nach Abschied und Nähe ist getragen von einer leisen Hoffnung, die sich parallel zu den Ängsten vor dem nahenden Tod entfaltet. Der Kontrast zwischen Mariddjas entschlossener Ruhe und Bieras verwirrtem Zustand schafft eine emotionale Tiefe, die den Leser mitnimmt – in Verlust, Liebe und das unausweichliche Vergessen.
Tina Harnesk erzählt mit ruhigem, fast poetischem Stil, der die nordische Landschaft lebendig macht und gleichzeitig die innere Welt der Figuren reflektiert. Der geringe Handlungstempo verstärkt die Intensität: Man spürt tatsächlich die Kälte, die Traurigkeit – und dennoch auch Wärme, weil zwischen den Zeilen Zuneigung und Fürsorge leuchten.
Ein zweiter Erzählstrang mit jungen Ärzten, die sich auf die Suche nach ihren samischen Wurzeln begeben, fügt dem Buch kulturelle Tiefe hinzu und zeigt, wie Tradition und Identität über Generationen lebendig bleiben. Das macht die Geschichte nicht nur zu einem Familienroman, sondern auch zu einer Hommage an ein indigenes Erbe, das im Mainstream oft übersehen wird.