Ein Stück deutsche Geschichte
Ich habe mich darauf gefreut dieses Buch zu lesen, denn gerade durch das 35-jährige Jubiläum der DDR Flüchtlinge in der Prager Botschaft in diesem Sommer, ist man noch mal auf diese „jüngere“ deutsche Geschichte aufmerksam geworden. Theresa Herold schildert die Umstände in der deutschen Botschaft sehr ausführlich und anschaulich und die Bilder, die in meinem Kopf dazu entstanden sind, finden sich so auch in einigen Berichten im Internet dazu wieder. Vor dem Hintergrund der realen Geschichte entspinnt sich hier die zaghafte Liebesgeschichte zwischen Flüchtling Tobias, der mit seiner 3-jährigen Tochter Zuflucht in der Botschaft gesucht hat, und der Botschaftsmitarbeiterin Judith. So wie sich die Situation der Botschaftsflüchtlinge immer weiter in die Länge zieht, hat leider die Geschichte zwischendurch auch ihr Längen. Die „Entführung“ der kleinen Jasmin hatte ich mir etwas dramatischer vorgestellt und insgesamt läuft doch alles mit sehr viel Verständnis und Hilfsbereitschaft ab. Bei zeitweise fast 4000 Menschen auf engstem Raum hätte ich mit mehr Zündstoff gerechnet. Trotzdem hat mir das Buch aber insgesamt gefallen und ich konnte noch ein paar Sachen lernen.