Klasse!

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skmn10 Avatar

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"Als wir nach den Sternen griffen" ist ein packender und berührender Roman, der die dramatischen Ereignisse des Sommers 1989 in Prag lebendig werden lässt. Im Mittelpunkt steht der alleinerziehende Vater Tobias, der mit seiner kleinen Tochter Jasmin nach einem besseren Leben strebt. Besonders beeindruckend ist die tiefgründige Darstellung von Tobias, der als Sprecher der DDR-Flüchtlinge nicht nur für sich selbst kämpft, sondern auch für viele andere Menschen in einer extremen Ausnahmesituation. Seine innere Stärke, aber auch die Zerbrechlichkeit seiner Lage als Vater, werden einfühlsam und lebensnah beschrieben.

Besonders hervorzuheben ist die präzise und eindrucksvolle Schilderung der Lebensumstände in der DDR. Der Kontrast zwischen dem Leben im Osten und der Hoffnung auf Freiheit in Prag wird spürbar und gibt einen authentischen Einblick in die Sorgen und Ängste der Menschen jener Zeit. Auch die Rolle von Judith, die sich als Botschaftsmitarbeiterin liebevoll um die Geflüchteten kümmert, ist sehr berührend. Ihre besondere Fürsorge für die Kinder und die aufkeimende Zuneigung zu Tobias verleihen der Geschichte eine zusätzliche emotionale Tiefe.

Als dann Jasmin von Tobias' Exfrau entführt wird, entwickelt sich der Roman zu einem wahren Pageturner, der von den Leser*innen kaum aus der Hand gelegt werden kann. Man fiebert mit Judith mit, die alles daran setzt, das Kind wiederzufinden.

Insgesamt ist "Als wir nach den Sternen griffen" ein spannendes und zugleich gefühlvolles Buch, das die historischen Ereignisse dieser Zeit eindringlich und bewegend erzählt. Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich für menschliche Schicksale in historischen Ausnahmesituationen interessieren!