Eindrucksvoll und berührend

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swansea Avatar

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"Als wir Schwäne waren" handelt von einem knapp 10jährigen Jungen aus dem Iran, der mit seinen Eltern in den (späten?) 70er Jahren nach Deutschland immigriert: Die Familie lebt in einer Siedlung im Ruhrgebiet; in der die Menschen zusammenwachsen sollen - was aber in den seltensten Fällen in solchen Siedlungen auch geschieht.....

Er verschafft sich bei seinen Klassenkameraden Respekt. Letzterer scheint den drei Kindern, die jeden Abend klingeln, um persisches Essen serviert zu bekommen, gänzlich zu fehlen scheint. Alltägliches wie Ampeln werden zu wundersamen Dingen, da sie hier anders genutzt werden als im Iran.

Die Mutter Soziologin, der Vater Schriftsteller und - vom Wesen her sanft - auch ein Poet: Der Roman entführt den Leser auf konsequente und sprachlich interessante Weise in die Welt einer Immigrationsfamilie aus dem Iran, die zudem in einer Siedlung landen, in der eine kulturelle Vielfalt herrscht, die auch eine gewisse Explosionsgefahr in sich trägt: Entweder man setzt sich durch - oder man ist unten durch.

Ich kann mir gut vorstellen, wie der 10jährige immer wütender wird: Gründe hierfür gibt es hierzulande zuhauf (ich weiß, wovon ich rede, da ich selbst seit einigen Jahrzehnten in einer binationalen Beziehung lebe).

Ein Roman im Spannungsfeld sehr verschiedener Kulturen und Lebensweisen, Vorstellungen: Aus der Sicht des eingewanderten Jungen erzählt, die man unbedingt weiterverfolgen möchte!