Ein sprachgewaltiges und berührendes Buch

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kruemel_104 Avatar

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Ruhrgebiet, 90er Jahre, eine Familie, die aus dem Iran nach Deutschland geflohen ist. Ein Junge, Reza, 9 Jahre alt, der in einer Siedlung aufwächst, in der der Alltag von Kriminalität & Gewalt und von Rassismuserfahrungen geprägt ist.
Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen und ich konnte mich dem nur schwer wieder entziehen – dementsprechend schnell war es auch ausgelesen. Das hängt vielleicht auch mit dem Schreibstil von Behzad Karim Khani zusammen: Eine durchaus poetische Sprache, kurze Szenen, die sich nach und nach zu einem sehr dichten und eindringlichen Bild zusammensetzen und die Leserin mit jeder Seite tiefer und vielschichtiger eintauchen lassen. Durchweg sprachlich sehr stark und eindrücklich.
Ein Buch über Wut, über Chancen, über Ausschluss und Anschluss, über Fremdheit und Heimat und allem, was dazwischen liegt. Es ist gleichzeitig auch ein Buch über Generationenbeziehungen, ein Buch über sich entfernende Eltern-Kind-Beziehungen und die so unterschiedlichen Umgangsweisen mit Integration und Hoffnung.
An vielen Stellen ist das Buch hart zu lesen, ich habe mehr als einmal schlucken müssen, aber genau das ist wahrscheinlich auch die Stärke.
Große Leseempfehlung!