Fremdsein

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buecher_mit_chris Avatar

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Ausländerviertel, Unterschicht, Plattenbau, Bochum - und mittendrin ein iranischer Junge, der mit seinen Eltern emigriert ist.
Die Szene zu Beginn, wo sich Kinder seinen Eltern gegenüber nicht respektvoll verhalten und er das "erledigt" hat mich gleich tiefer bewegt.
In der Pubertät kann er sich dann der Gewalt, Eigentumsdelikten, den Drogen nicht entziehen.
"Unser Viertel zerreibt seine Bewohner..Wir alle leben in einem Abnutzungskrieg mit so vielen Fronten wie unsere Siedlung Einwohner hat."
Es ist kein Leben, ein Abstrampeln, ein Kopf über dem Wasser halten, und manchmal geht einer unter.
Zum Buchtitel erfährt man im Buch, dass Schwäne vielleicht Zugvögel sind, die nach einem besseren Platz suchen und ihn vielleicht finden.
Es ist schwer, sich in einem Land mit einer anderen Mentalität zurechtzufinden, dieses Aufarbeiten der Kindheit und Jugend versucht der mittlerweile Erwachsene in Theapien zu bewältigen.
Was hier erzählt wird, schmerzt. Dementsprechend ist auch die Sprache hart und meistens knapp, aber immer gekonnt.
Vom Inhalt her hat mich der Roman sprachlos zurückgelassen, hat mir neue Aspekte eröffnet.
Empfehlen kann ich das Buch denjenigen, die sich für unterschiedliche Kulturen interessieren, die mehr über das Leben in "dieser Kloake", wie es der Autor nennt, erfahren wollen.