Ein vergessenes Stück deutscher Geschichte

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inyanmni Avatar

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"Als wir uns die Welt versprachen" erzählt anhand einer fiktiven Geschichte von den äußerst realen Schicksalen der Schwabenkinder, die bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts aus armen Gegenden unter anderem in Südtirol als Arbeitskräfte auf deutsche Bauernhöfe geschickt wurden.

Im Roman macht sich Edna auf den Weg von Südtirol über die Berge nach Ravensburg, um bei ihrem Kindheitsfreund Jacob ein altes Versprechen einzulösen. Das wäre alles kein Problem, wäre sie nicht knapp 90, in Begleitung eines Aras in einer Transportkiste auf Rädern und mit dem Vorsatz, weite Teile des Weges zu laufen.. Es folgt eine ziemlich verrückte Reise, auf der Edna allerhand liebenswerten und hilfsbereiten Menschen begegnet und dabei ihren Horizont Schritt für Schritt erweitert. Die Gespräche, die dabei entstehen, waren oft sehr lustig, hatten aber auch einen tiefgründigen Kern, das hat mir sehr gut gefallen.

Im Wechsel mit Ednas Reise werden Rückblicke aus ihrer Zeit auf dem deutschen Bauernhof und der Freundschaft mit Jacob geschildert. Ich hatte vorher nur einmal den Begriff 'Schwabenkinder' gehört, wusste aber sonst nichts weiter über dieses Thema und fand es sehr spannend, auf diesem Weg mehr darüber zu erfahren. Lediglich den deutschen Titel finde ich etwas merkwürdig, mir hätte der einfache Originaltitel ("Die Schwabenkinder") besser gefallen.