Eine rührende, bizarre Reise in der Gegenwart und Vergangenheit

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sunny_brooks Avatar

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„Jedes Buch schließt die Mühen und die Wunder von mindestens zwei Reise ein: die Reise, die es auf seinen Seiten erzählt, und die, die es zu dem gemacht hat, was es ist – ein Wesen mit einem Körper aus Papier und einer Seele aus Worten“

„Als wir uns die Welt versprachen“ Ist eine berührende Geschichte über eine liebenswerte alte Dame die wegen einem Versprechen in ihre Kindheit mit ihrem Papagei die Alpen überquert. Ergreifend, humorvoll und wunderschön bildhaft beschreibt die Autorin Romina Casagrande nicht nur die diese Reise sondern bringt dem Leser auch das Schicksal der „Schwabenkindern“ näher. Diese Kinder wurden Jahrhunderte lange von dem armen Bergbauern in Südtirol verkauft um eine Reise über die Berge anzutreten und schließlich unter teils menschenunwürdigen Bedingungen auf den reichen Höfen Oberschwabens zu arbeiten.

Genau dieses Schicksal ist früher auch Edna (der alten Dame aus der Geschichte) wiederfahren, dort auf den Hof hat sie einen einzig wahren Freund gefunden (Jacob) und den Papagei Emil. Edna konnte damals fliehen, aber obwohl der Plan der drei war für immer zusammen zu sein, schaffte Jacob die Flucht nicht. Als Edna viele Jahre später sein Bild im „Stern“ sieht, bricht sie auf um ihn ein letzte Mal zusehen.

Auf ihrer Reise trifft Edna ganz unterschiedliche Menschen, lernt von Ihnen was und gibt auch viel zurück. Gerade diese Begegnungen haben mich sehr berührt, waren teilweise witzig, teilweise tiefgründig.

Der wunderbare Schreibstil von Romina Casagrande rundet das ganze ab, „Als wir uns die Welt versprachen“ steckt voller eindringlichen Weisheiten, Anekdoten und Zitaten. Ein Buch das mir auch nach dem Lesen noch lange im Kopf rumging.

„Aber zwei Kinder, die in einem Hof am Waldrand gefangen waren, hatten an ein Märchen geglaubt und sich in den Kopf gesetzt, sich das Paradies zu nehmen.