Romina Casagrande und ihr Roman "Als wir uns die Welt versprachen" ist die Geschichte einer Kinderfreundschaft zwischen Edna und Jacob in schweren Zeiten, als sie als Kindersklaven in der Fremde arbeiten mussten. Basierend auf dem wahren Hintergrund, dass über viele Jahre hindurch Kinder aus armen Familien, vorwiegend aus Südtirol, auf den Weg geschickt wurden ins Schwabenland, um dort bei reichen Bauern zu arbeiten, teilweise nur für die Sommermonate, teilweise kehrten sie nie mehr zurück. Manche Bilder und kleine Geschichten findet man bereits in dem 2003 entstandenen Film "Die Schwabenkinder" und sind nicht von Romina Casagrande neu erfunden worden. Dennoch ist ihr ein besonderer Roman gelungen, der mich emotional sehr berührt hat. Edna macht sich im hohen Alter auf die Suche nach ihrem Kinderfreund Jacob, um ein Versprechen einzulösen. Sie geht mit dem alten Papagei Emil auf eine Reise zurück ins Schwabenland. Der Weg über die Berge wird zu einem Road-Trip mit besonderen Begegnungen. Die unterschiedlichsten Menschen und ihre Motive, die Edna unterwegs trifft, mischen dem Roman so nebenher Lebensweisheiten und Zuversicht bei, so dass insgesamt ein wunderbares Buch über unverbrüchliche Freundschaft, überstandenes Leid und der Glaube an das Gute mit einer Portion Humor in flüssiger Sprache entstanden ist. Ein lesenswertes und empfehlenswertes Buch.