Das Cover des Buches lässt eigentlich eher einen Flächen und klischeehaften Roman vermuten, aber: Weit gefehlt! Es gelingt Charlotte Roth von der ersten Seite an, den Leser zu begeistern, Ihre Figuren sind voller Leben und überaus glaubwürdig. Momi, die 93jährige Großmutter von Alex, Meike, Alex' Freundin - alle drei sind grundverschieden und passen dennoch oder gerade deshalb so gut in diese Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt. Zum einen haben wir den Fall der Berliner Mauer 1989, den alle drei, in Ost-Berlin lebend - live miterleben und doch so unterschiedlich darauf reagieren. Meike ist voller Enthusiasmus, Alex eher gleichgültig und fast genervt und Momi aggressiv und auffallend ablehnend. Zum anderen gibt es noch die Zeit der Weltkriege, die Zeit, in der Momi ihre Jugend verbrachte. Beide Zeitstränge werden durch die Folgen der Ereignisse des 9. Novembers miteinander verknüpft. Am Ende kann der Leser Momis Verhalten verstehen. warum? Lest selber, ihr werdet es nicht bereuen!