Leben und Tod - eine Liebesgeschichte

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Darwin ist ein Rastafari. Er hat sich dem Leben verschworen, hat noch nie einen Friedhof betreten und macht um den Tod einen großen Bogen. Doch dann ist er gezwungen als Totengräber auf dem größten Friedhof von Port Angeles zu arbeiten. Yejide gehört hingegen einer Familie an, die ein ganz besonderes Verhältnis zum Tod hat. Sie besitzen eine Gabe, die in Verbindung mit den Toten steht und die von Mutter zu Tochter weitergegeben wird. Als ihre Mutter stirbt, ist sie nicht vorbereitet, wird ins kalte Wasser geschubst.
Darwin und Yejide hadern beide mit ihrem Leben und so unterschiedlich sie auch sind, finden und retten sie sich gegenseitig.
„Als wir Vögel waren“ von Ayanna Lloyd Banwo ist eine Liebesgeschichte; aber nicht nur zwischen Yejide und Darwin, sondern auch zwischen Freundinnen und zwischen Müttern und ihren Kindern. Es geht um Beziehungen, die nicht immer einfach sind. Auch die abwesende Väter sind von Bedeutung.
Zwar bekommt Darwin gefühlt mehr Kapitel, aber Frauen spielen in dem Roman eine größere Rollen - ihnen wohnt die Macht inne, ob es nun die Mütter sind, Freundinnen oder Kolleginnen. Die romantische Liebe wird erst spät thematisiert. Erst werden die beiden Leben getrennt von einander betrachtet und es wird deutlich wie unterschiedlich sie sind. Man wartet nur darauf, dass Darwin und Yejide sich endlich finden, was dann dramatisch vonstatten geht.
Die Welt, die Ayanna Lloyd Banwo erschaffen hat, ist düster, was im Kontrast zu ihrer Sprache steht, denn diese ist zwar präzise, aber auch einfühlsam und bildreich, was mir sehr gefallen hat. Jedoch hatte ich einige Schwierigkeiten in die Story zu finden, habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass endlich etwas passiert, denn das tut es anfangs nicht. Dafür zum Schluss umso mehr.
Trotzdem fand ich es interessant eine Autorin aus Trinidad zu lesen und werde ihren folgenden Büchern auf jeden Fall eine Chance geben.