Leben und Tod in der Karibik

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emmmbeee Avatar

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Im Erstlingsroman von Ayanna Lloyd Banwo geht es buchstäblich um Leben und Tod, wobei der Tod für viele Leser natürlich ungleich interessanter ist. Die Umstände rund um diese beiden Pole sind auf Trinidad, welches wir hauptsächlich aus dem Urlaub kenne, so ganz anders als bei uns in Mitteleuropa.
Und es geht natürlich auch um Mann und Frau, um eine spezielle Begegnung auf dem Friedhof Fidelis in Port Angeles. Da ist einmal Emmanuel Darwin, früher Rastafari, nun auf der Suche nach seinem Vater. Als Totengräber muss er ja fast Yejide begegnen, die ihre soeben verstorbene Mutter beerdigen soll.
Jeder Todesfall ist für die Familien auf Trinidad eine große Sache, die zahlreiche Umstände mit sich bringt. Viele Geheimnisse kommen hinzu, viel Mystik, viele außergewöhnliche Kräfte.
36 Kapitel hat der Roman, und die Erzählung einer Großmutter fungiert als roter Faden. Wie bei einer Speise wird er gewürzt von Humor und scharfen Zutaten. Die sehr bildhafte Sprache gefällt mir sehr. Banwo erzählt eindringlich. Manchmal wird sie allerdings weitschweifig, was den Spannungsbogen spürbar mindert. Doch der Einblick in eine völlig andere Kultur auf einem anderen Kontinent ist allemal äußerst interessant.
Die Vögel im Titel des Buches sind vielseitig deutbar, mehr möchte ich nicht verraten. Die bunte Gestaltung des Covers mit seinen kräftigen Farben harmoniert sehr gut mit dem Inhalt des Romans und mit den geheimnisvollen Hintergründen der Handlung.
Ein Buch, das ich gerne weiterempfehle.