Mystischer Sturm

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strohhaken Avatar

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Das Buch Als wir Vögel waren von Ayanna Lloyd Banwo lässt mich nach dem Lesen etwas ratlos zurück. Zugegebenermaßen musste ich mich teilweise durch das Buch kämpfen. Andererseits war ich fasziniert vom Schreibstil und der Mystik.
Worum geht es? Es geht in Trinidad um eine Liebe und den Kontakt zu Toten.
Der Rastafari Emmanuel nimmt einen Job als Totengräber an, was ihm seine Religion verbietet und er bricht dadurch sein Gelübde. Yejide ist in einem Matriarchat groß geworden, in der der Tod eine besondere Rolle hat. „Wenn du tot wärst, müsstest du mich nicht fragen. Tote wissen genau, dass sie tot sind.“
Die beiden begegnen sich auf ungewöhnliche Weise auf dem Friedhof und eine Liebesgeschichte beginnt.
Die Schreibstile für die beiden Hauptcharaktere unterscheiden sich. Emmanuels Geschichte wird sehr sachlich beschrieben. Den Charakter hab ich ins Herz geschlossen und ein genaues Bild gehabt. Yejide hingegen ist mystisch, wild, stürmisch und ihr Part ist sprachlich ausschmückend und wortgewaltig. Mit ihrem Charakter konnte ich nicht warm werden. Emmanuel empfindet Zuneigung für seine Mutter, wird jedoch verstoßen während Yejide ein sehr distanziertes Verhältnis zur Mutter hat. Beide sind aus unterschiedlichen Gründen ohne Vater aufgewachsen. Warum sind ihre Schicksale miteinander verflochten?
Um den Inhalt und die Bedeutung einzelner Passagen zu verstehen, ist teilweise das Nachschlagen erforderlich. Das macht zwar Spaß, bremst meinen Lesefluss aber ungemein. Ich habe leider nicht den richtigen Zugang zum Buch gefunden.
Mein Fazit: Geeignet für Menschen, die sich verzaubern lassen wollen.