Tolles Debut!

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brittabuchlingreport Avatar

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Was für ein schillerndes und atmosphärisches Debüt! Der erste Roman von Ayanna Lloyd Banwo hat mich total gefesselt und ich habe ihn fast in einem Rutsch verschlungen!

Im Mittelpunkt von Ayanna Lloyd Banwos Geschichte „Als wir Vögel waren“ stehen Darwin und Yejide. Die beiden finden unerwartet und wie durch magische Kräfte zueinander. Darwin zieht vom Land in die Großstadt, um dort einen Job zu finden. Doch die einzige Anstellung, die ihm angeboten wird, ist auf dem Friedhof als Totengräber. Seine Mutter ist gar nicht begeistert. Denn als bekennende Rastafaris ist ihnen die Nähe zu den Toten verboten. Aber Darwin hat keine große Wahl. Entweder hungert er oder er muss auf dem Friedhof arbeiten.

Eines Nachts hat Darwin einen Traum, in dem ihm eine junge Frau erscheint. Und kurz darauf steht Yejide auf dem Friedhof vor ihm, um ihre Großmutter zu begraben. Sie besitz eine besondere Gabe: Alle Frauen in ihrer Familie können mit den Toten sprechen. Und so hat auch für Yejide der Friedhof Fidelis eine magische Anziehungskraft. Die beiden verlieben sich und werden im Verlauf der Handlung in eine Reihe seltsamer, übernatürlicher Erlebnisse verstrickt.

Ayanna Lloyd Banwo hat mit „Als wir Vögel waren“ eine unheimlich starke und stimmungsvolle Performance hingelegt. Ihr Roman verstrickt geschickt verschiedene Genre und Stile. Hier finden sich Gothic Novel Elemente gepaart mit einem Liebesroman, einem Hauch Krimi und magischem Realismus sowie karibische Legenden. Ihre beiden Helden brechen mit Traditionen und ihren Familien, um ihr Glück zu finden. Gleichzeitig hat man das Gefühl, die Farben und Gerüche von Trinidad und Tobago um sich herum zu spüren.

Ich mochte vor allem Darwin gerne und habe sehr mit ihm mitgefiebert. Wie er so ohne Rückhalt seiner Mutter ein neues Leben anfängt, Probleme mit seinen Kollegen hat und auch seine inneren Konflikte austrägt, hat mich sehr gefesselt. Mit Yejides Abschnitten konnte ich etwas weniger anfangen. Aber ich tue mich auch manchmal mit magischem Realismus etwas schwer. Vielleicht lag es daran.

Aber die Art, wie Ayanna Lloyd Banwo schreibt ist wundervoll intensiv. Sie hat ein tolles Gespür für Atmosphäre und schafft mit ihren Worten eine intensive Stimmung. Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr! Und ich hoffe, wir bekommen zeitnah den zweiten Roman von Ayanna Lloyd Banwo zu lesen.