Anders als erwartet, aber gut

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„Alte Eltern“ hat meine Erwartungen nicht erfüllt, da ich gemäß des Titels dachte, es ginge in diesem Buch allgemein um das Altern der Eltern. Volker Kitz beschreibt in seinem Essay jedoch speziell die Demenzkrankheit seines Vaters. Davon abgesehen, dass also inhaltlich meine Vorstellung hier nicht genau getroffen wurde, empfinde ich seinen Text jedoch als lesenswert, obwohl ich nicht finde, bei dieser Lektüre viel über die besprochene Krankheit gelernt zu haben. Kitz‘ Ansatz ist eher ein emotionaler. Er beschreibt die Beziehung zu seinem Vater und wie sich sein Leben seit dessen Diagnose verändert hat. Ein weiteres Thema sind Erinnerungen und in wie weit diese uns ausmachen. Obwohl ich den Eindruck habe, dass Volker Kitz „Alte Eltern“ zu einem großen Teil für sich selbst geschrieben hat, um seine Gedanken und Gefühle zu verarbeiten, ist es gleichzeitig auch ein Buch, welches, denke ich, Betroffenen in ähnlichen Situationen durchaus Trost spenden kann. Ich würde diesen Erfahrungsbericht allen empfehlen, die Menschen mit Demenz in ihrem Umfeld haben und sich mehr über das Thema informieren wollen, wie gesagt, nicht unbedingt über die Krankheit selbst, aber um einen persönlichen Zugang zum Umgang damit zu finden, dafür ist Volker Kitz‘ Buch ganz wunderbar.