Reflexion über eine Demenzerkrankung

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leonie70524 Avatar

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Das Buch "Alte Eltern" vom Volker Kitz ist der Versuch des Autors, der Demenzerkrankung des Vaters zu begegnen und diese aufzuarbeiten.

Nach dem Tod der Mutter ist der Vater von Volker Kitz für sich selbst verantwortlich, verzettelt sich im wahrsten Sinne des Wortes immer mehr im Alltag und gleitet schließlich in die Demenz ab. Der Sohn holt den Vater in ein Pflegeheim in Wohnortnähe, kümmert sich um ihn und begleitet ihn bei der Erkrankung, stets on dem Wissen, dass jede "echte" Begegnung die letzte sein könnte und der Vater ihn nicht mehr erkennt. Außerdem arbeitet er in Rückblenden die Biographie seines Vaters auf und bemüht sich, ihm sein Leben so angenehm wie möglich zu machen. Dabei setzt er sich auch mit seinen eigenen Gefühlen wie Wut, Trauer, Ohnmacht und Schuldgefühlen auseinander. Das Buch ist aber auch eine Liebeserklärung eines Sohnes an den Vater, was das Lesen erträglicher macht. Die Lektüre ist keine leichte Kost, und beim Lesen musste ich oft schlucken. Dennoch ist das Buch mehr als lesenswert, denn die Endlichkeit ist etwas, mit dem wir alle uns auseinander setzen müssen.