Anders als erwartet

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aelin feuerherz Avatar

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Bruce Schoenfeld ist Reporter und Sportjournalist. Das macht ihn zu einer sehr guten Wahl, um über das Leben der Tennisspielerin Althea Gibson zu berichten. Sein Buch "Althea Gibson- Gegen alle Widerstände, Die Geschichte einer vergessenen Heldin" mit einer Länge von 410 Seiten wurde am 21. September durch den Harper-Collins-Verlag veröffentlicht.
Wir befinden uns im 21. Jahrhundert, in dem Themen, wie Gleichberechtigung, Toleranz und Akzeptanz eine wichtige Rolle spielen. Das zeigen Bewegungen, wie 'Black lives matter', in denen Menschen auf der ganzen Welt sich gegen Rassismus zur Wehr setzen. Althea Gibson war die erste Frau mit dunkler Hautfarbe, zwei Hindernisse in der damaligen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts, die sich ihren Platz im Profitennis erkämpfte und Wimbledon, das bedeutenste internationale Tennistunier, gewann. Sie ist eine inspirierende, starköpfige, junge Frau gewesen, bekannt für ihre starkes Selbstbewusstsein, welches ihr viele Feinde verschaffte, aber auch der Grund dafür war, dass sie die rassistischen Grenzen der Tennisclubs sprengte. Ihre Geschichte mit all ihren Tiefen und Höhen zu lesen war wirklich spannend und hat einem sie, als Mensch, näher gebracht.
Etwas was mich persönlich gestört hat war die eher nüchterne Schreibweise, die fast schon etwas von einem Kommentar einer Zeitschrift hatte. Das liegt vermutlich daran, dass Bruce Scheinfels Autor für verschiedene Zeitungen ist und es so gewohmt ist. Ich hätte mir für ein Buch aber eher etwas anderes gewünscht.
Trotzdem lies sich das Ganze sehr leicht und schnell lesen.
Althea fand ich persönlich sehr sympatisch, obwohl ich im wahren Leben wahrscheinlich ein Problem mit ihrer teilweise egoistischen Denkweise gehappt hätte.
Letztendlich lässt sich sagen, dass das Buch sich auf jeden Fall lohnt, allein um die Geschichte Altheas gehört zu haben. Aber es gibt deutlich Luft nach oben, was die Art und Weise des Schreibens betrifft. Ich denke, dass Menschen, die eher wissenschaftlich, rational orientiert sind, eher mit dem Schreibstil klarkommen, als diejenigen, die nach einem Roman suchen.