Außenseiterinnen

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urmeli Avatar

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Bruce Schoenfeld erzählt über das Leben der Tennisspielerin Althea Gibson in den 50er Jahren, zu einer Zeit, als Tennisspielen als Hobby galt und besonders bei Frauen als eine Freizeitbeschäftigung für gelangweilte Hausfrauen galt. Althea ist in Harlem aufgewachsen, die Lebensbedingungen waren schlecht und zum Tennis ist sie durch Zufall gekommen. Ihr sportlicher Ehrgeiz war schon immer vorhanden, sie hatte eine unbändige Energie. In einem Club konnte sie, als Schwarze, jedoch nicht spielen. Selbst bei vielen Tournieren war sie nicht zugelassen, bei anderen durfte sie die Umkleidekabine nicht betreten oder kam in gesonderten, schlechteren, Hotels unter. Dennoch schaffte sie es bis nach Wimbledon. Dort gewann sie erstmals mit ihrer Doppelpartnerin, der Engländerin Angela Buxton den Titel, später folgten weitere im Einzel. Auch Angela Buxton war wie Althea eine Außenseiterin. Ihr jüdischer Glaube verwehrte ihr ebenso die Mitgliedschaft in einem Tennisclub, von vielen Dingen blieb sie ausgeschlossen. Der Antisemitismus war in England kurz nach Ende des 2. Weltkrieges stark verbreiten. Angela wurde während des Krieges von ihrem Vater nach Südafrika geschickt um den Kriegswirren aus dem Weg zu gehen. Dort erlernte sie das Tennisspiel. Bei beiden Frauen gab es immer wieder Phasen, an denen sie aufgeben wollten, an denen sie an ihrem Talent und ihrer Leistungsfähigkeit zweifelten.
Der Titel des Sachbuches bezieht sich nur auf Althea Gibson, genauso groß ist im Buch auch der Anteil Angela Buxton. Und nicht nur dieser, alle Personen im Umfeld der beiden Frauen werden beleuchtet, teilweise mit Adressen, mit Kontakten dieser Menschen und wieder einige weitere Verzweigungen. Dies erschwert das Lesen enorm. Man muss schon ein extreme Kenner des Tennis sein um dabei nicht den Überblick zu verlieren. Insgesamt extrem langatmig, ermüdend und viel zu verzettelt. Interessanter erzählt wäre die Geschichte von Althea Gibson durchaus lesenswert.