Kampf gegen Rassismus im Tennis der 50er Jahre

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Die ehrgeizige Althea Gibson ist die erste farbige Tennisspielerin, die 1956 in Wimbledon gewann. Eigentlich wollte sie immer nur Tennis spielen und gewinnen. Doch ihre Hautfarbe bleibt immer Thema, nicht zuletzt bei den Farbigen, die sie vor ihren Karren gegen die Rassentrennung spannen wollen. Die eher versnobten weißen Tennisfans buhen sie aus, schneiden sie oder ignorieren sie gar, selbst nach ihrem ersten großen Sieg.
Althea Gibson hat von allem etwas zu viel: sie ist zu groß, zu dünn, zu athletisch, zu ehrgeizig, zu eingebildet und großspurig. Das macht sie zusätzlich zu ihrer Hautfarbe zur Außenseiterin in einer Zeit, in der Frauen im Sport immer noch hübsch, brav und angepasst zu sein hatten. Bruce Schönfeld gelingt es, ein spannendes Porträt der großartigen Tennisspielerin zu zeichnen und dabei den Zeitgeist der 50er Jahre in der Sportwelt und zum Thema Rassismus zu beschreiben. Dabei erzählt er auch die Geschichte von Althea bester Freundin und Weggefährtin Angela Buxton, die als weiße Jüdin ähnliche Erfahrungen gemacht hat, was diese beiden Frauen fest zusammen schweißt.
Dieses Sachbuch liest sich fast wie ein Roman und es beschämt einen zutiefst, wie mit Althea Gibson nicht nur in Amerika, sondern weltweit umgegangen wurde.
Ein spannendes und interessantes Buch auch für nicht-Tennis-Spieler, obwohl die Leser*innen mit sehr vielen Namen, Daten und Fakten aus der Sportwelt konfrontiert werden.