Sie kämpfte sich durch

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lielo99 Avatar

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Als „Schwarze“ durfte sie nicht gegen „Weiße“ spielen. Das war im Jahr 1950. Ihr Ehrgeiz und ihre Hartnäckigkeit gab sie aber zum Glück nicht auf. Und, siehe da, sie gewann Wimbledon. Und das als Außenseiterin, der niemand eine Chance geben wollte. Wie Althea Gibson ging es auch Angela Buxton. Sie war Jüdin und das galt nicht nur in Deutschland als Makel, der nicht hingenommen wurde. Ja, selbst nach dem abscheulichen Massenmord während des Zweiten Weltkriegs, hörten die Vorurteile gegen Juden nicht auf. Die beiden Spielerinnen achteten nicht auf ihre Kritiker und ließen sich selbst von dreistesten Beleidigungen des Publikums nicht aus der Ruhe bringen. Im Jahr 1956 gewannen sie das Damendoppel in Wimbledon. Althea Gibson war bei der Queen und durfte trotzdem im Bus nur auf den für „colored People“ vorgesehen Plätzen sitzen. So war das damals.

Auch wenn ich gerne Biographien von unbekannten Persönlichkeiten lese, dieses Buch ist eher für Anhänger des Tennisspiels interessant. Es gibt etliche und zudem ausführliche Berichte der einzelnen Spielzüge. Fachbegriffe sind dann normal und mir fehlten weitergehende Erläuterungen.

Mir gefielen aber die sehr genauen Darstellungen der Schwierigkeiten beider Frauen. Welcher Ignoranz sie ausgesetzt waren, die sogar bis zur bitteren Feindschaft heranwuchsen. Und nein, ich meine nicht, dass es vorbei ist mit Vorurteilen gegenüber Menschen, die anders sind als wir. Antisemitismus und Widerstand gegen Hilfe für Geflüchtete ist auch heute noch an der Tagesordnung. Ob sich der Mensch jemals ändern wird?