Was findet Barbarotti heraus?

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lerchie Avatar

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Als er erwachte spürte er gleich eine wahrnehmbare Veränderung. Seine Hand griff nach Marianne. Es war passiert. Sie war in der Nacht gestorben. Vor anderthalb Jahren wäre es schon einmal beinahe passiert. Er stand auf, musste den Kindern sagen, dass ihre Mutter tot war. Auf dem Weg zur Tür traf ihn die volle Wucht der Trauer und fiel zu Boden. Betete, dass Gott ihm die Kraft geben möge, die nötige Kraft, um es den Kindern zu erzählen.
Eva Backmann war zu Asunander bestellt worden. Er wollte wissen, ob Barbarotti schon wieder einsatzfähig sei. Wirklich voll da, sei er noch nicht meinte sie. Er solle ihm nicht gleich den neuen Fall geben. Den Fall Fängström. Fängström war ein kommunaler Politiker, ein Rassist, und ermordet worden. Asunander suchte einen den Fall Arnold Morinder heraus. Fünf Jahre war es her und er war zu den Akten gelegt worden. Für Asunander war es eine Beschäftigungstherapie. Barbarottis Frau war gestorben und er war länger nicht hier gewesen. Nun sollte er wieder arbeiten. Morinder war von seiner Lebensgefährtin als vermisst gemeldet worden. Einer Lebensgefährtin, die die Schlächterin von Klein-Burma genannt wurde. So hieß der Bauernhof und ermordet hatte sie – Ellen Helgesson geborene Bjarnebo – ihren Mann Harry Helgesson. Im Jahr 2000 war sie aus dem Gefängnis entlassen worden und hatte eine Stelle bei der Post bekommen. Sie hatte bereits vor der Gerichtsverhandlung ihren Mädchennamen wieder angenommen und ab Juni hatte sie mit Morinder zusammen in einer Dreizimmerwohnjung gewohnt.
Im Fall des verschwundenen Arnold Morinder hatte man nur herausgefunden, dass er tatsächlich an der Tankstelle getankt hatte. Aber was dann mit ihm geschehen war, blieb ein Rätsel. Nur das Moped wurde im Sumpf gefunden. Über eine Woche wurde im Sumpf gesucht und nichts gefunden. Dann wurde der Fall zu den Akten gelegt. Eva Backmann sah auf die Uhr, Mittagspause. Noch ein bisschen Zeit sich darauf vorzubereiten, Barbarotti zu begegnen, wenn er zum ersten Mal nach Mariannes Tod ins Polizeipräsidium kam. Das war eine Aufgabe. Und sie spürte, dass ihr schlecht war.
Die Buchbeschreibung
Wird Barbarotti kaltgestellt? Aufs Abstellgleis befördert? Nach einem persönlichen Schicksalsschlag mit privaten Problemen beschäftigt, erhält er von seinem Vorgesetzten die Anweisung, sich mit dem Fall eines fünf Jahre zuvor spurlos verschwundenen Elektrikers zu beschäftigen, als er wieder seinen Dienst antritt.
Nicht nur Kollegin Backman fragt sich, ob es sich hierbei nicht nur um eine Form von Beschäftigungstherapie für einen trauernden und labilen Kollegen handelt. Und zunächst sieht es auch ganz so aus, als sei Barbarotti nun zum Spezialisten für sogenannte „kalte Fälle“ geworden, denen man nur routinemäßig nachgeht. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens lebte besagter Elektriker nämlich mit einer Frau zusammen, die bereits einmal einen Mord begangen und dafür elf Jahre im Gefängnis gesessen hatte. Doch ohne Leiche, keine Mörderin. Beweisen konnte man ihr in diesem Fall nichts. Gunnar Barbarotti tut das, was er am besten kann: Er ermittelt. Mosaiksteinchen um Mosaiksteinchen setzt er zusammen, und als er schließlich begreift, was gespielt wird, hat das weitreichende Konsequenzen ...
Die LP ließ sich leicht und flüssig lesen. Mal abgesehen, dass Barbarottis Frau gestorben ist – eines natürlichen Todes wohlgemerkt – ist noch nicht sehr viel passiert. Und doch ist es interessant geworden. Da ich sehr gerne wissen möchte, wie es weitergeht, möchte ich dieses Buch sehr gerne vorablesen.