Barbarottis Perspektive ändert sich

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edda Avatar

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Hakan Nesser Am Abend des Mordes

Auf gut 473 Seiten beschert uns Hakan Nessser den letzten Fall von Inspektor Gunnar Barbarotti. Gleich am Anfang werden wir mit unseren Urängsten konfrontiert.und so schnell gefesselt. Die Tatsache, dass Gunnar Bararottis geliebte Ehefrau Marianne eines Morgens nicht mehr aufwacht. Sie ist an einem Aneyrisa gestorben. Die Trauerbewältigung durchzieht Barbarottis letzten Fall, Den Fall, den Barbarottti von seinem Vorgesetzten Asunander bekommen hat, scheint erst als Beschäftigungstherapie gedacht, da dieser Mord weit zurückliegt. Er entpuppt sich aber als ein Fall, an dem Asunander persönlich interessiert ist. Dies erfährt Barbarotti allerdings erst spät. Zuerst, parallel zu seiner Trauerarbeit und seinen Gesprächen hierzu auch mit dem lieben Gott, nimmt Babarotti die alten Fäden des ihm zugeteilten Falles wieder auf und läßt den damaligen Mord neu entstehen. Wie passt das Verschwinden des 2. Ehemanns der damaligen Mörderin ins Bild. War sie auch hier dabei zu morden?
Die Spannung steigt bedächtig an. Barbarotti ist in seinem letzten Fall auf sich allein gestellt . Der Schreibstil Nessers ist wie immer fesselnd und wirft den Leser sofort mitten ins Geschehen des sympathischen Protagonisten. Hier gibt es kein gut und böse. Das Entschlüsseln der Wahrheit bringt zutage, was sich die öffentliche Moral nicht traut wahrzunehmen. Barbarotti läßt sich ein und kann dadurch seiner Intuition folgen und neue Wahrheiten erkennen.
Hier geht es um das Thema Tod, den Verlust Barbarottis Ehefrau, die Beweggründe der Mörderin von Klein -Burma, die verurteilt wurde ihren Mann ermordet zu haben. Es geht um Liebe, Schuld und Selbstjustiz.

Durch das Einlassen ändert sich die Wahrnehmung und auch insofern ist es fast nicht mehr vewunderlich, dass dies der letzte Fall Barbarottis geworden ist. Denn hier findet Barbarott einen, nämlich seinen Weg durch Vorurteile, Urteile, um mit seiner gewonnenen Erkenntnis den Fall aufzuklären und daran ebenso wie durch seine Trauerarbet zu reifen, um dann auch sein Leben neu ordnen zu können. Es gibt viele Wahrheiten, Barbarotti hat seine gefunden. Die Fäden ziehen sich auf geschickte Weise zusammen und lehren auch den Leser genau hinzusehen, um ein anderes als ein vorgefasstes Bild entstehen zu lassen.. Von der ersten zur letzen Seite eín spannender Krimi mit überraschenden Wendungen und einem glücklichen Ausgang. Ein würdiger Abgang Barbarottis.
Herausragend!