Als Inspektor Gunnar Barbarottis geliebte Frau Marianne eines Morgens tot neben ihm im Bett liegt, ist er geschockt. Obwohl er in seiner Trauer wie gelähmt ist, nimmt er kurze Zeit nach ihrer Beerdigung seinen Dienst wieder auf. Jedoch wird er noch nicht im aktuellen Tagesgeschehen eingesetzt, sondern soll sich aus ihm unverständlichen Gründen einen 5 Jahre alten, ungelösten Fall wieder vornehmen, bei dem offensichtlich etwas nachlässig ermittelt wurde. Die damalige Verdächtige Ellen Bjarnebo ist eine verurteilte Mörderin in einem 20 Jahre zurückliegenden Fall, die ihre Strafe ordnungsgemäß verbüßt hat. Doch dort stößt Barbarotti auf Unstimmigkeiten ....
Der letzte Band um Inspektor Barbarotti ist gut zu lesen und lässt mich, nicht zuletzt durch Nessers einfühlsamen Schreibstil, in die Handlung eintauchen. Bedingt durch den Tod von Barbarottis Frau zu Beginn, und seiner folgenden, tiefen Trauer, wird dieses Buch von Anfang an von einer schwermütigen und melancholischen Atmosphäre bestimmt. Entsprechend schleppend, aber passend zu Barbarottis gedrücktem Gemüt, ist die Handlung. Der "Cold Case", das alte Verbrechen, auf das er angesetzt wird, ist momentan genau das Richtige für ihn, da keine schnelle, spontane und zeitkritische Ermittlungstätigkeit erforderlich ist, sondern ihm parallel zu seiner Arbeit Zeit bleibt zu trauern, sich um seine Kinder zu sorgen und Gespräche mit Gott und seiner verstorbenen Frau zu suchen.
Der Fokus der Geschichte liegt nicht in der Aufklärung des alten Falls, sondern auf den Individuen und ihren Charakteren, ihren Handlungen und ihren Motiven. Indem Håkan Nesser die vergangenen Ereignisse in einem parallelen Handlungsstrang ablaufen lässt, fesselt er einerseits und schafft andererseits ein umfassendes und facettenreiches Bild der Personen und des damaligen Geschehens. Dies führt zu einem recht ruhigen Handlungsablauf, ermöglicht mir aber, mir ein komplexes Bild der Personen zu machen und ihr Verhalten nachzuvollziehen, wobei ich am Ende überrascht werde. Die Vorfälle in der Vergangenheit passen perfekt zu Barbarottis momentaner Stimmung, tragen ihrerseits maßgeblich zu einer durchgehend beeindruckenden Atmosphäre bei und erzeugen ein schlüssiges und stimmiges Gesamtbild.
Håkan Nesser ist mit "Am Abend des Mordes" ein eindrucksvoller Abgang von Inspektor Barbarotti gelungen. Er besticht mit einem in seiner Schwermütigkeit typisch skandinavischen, in erster Linie aber tiefsinnigen und gelungenen Roman. Sehr empfehlenswert!
Der letzte Band um Inspektor Barbarotti ist gut zu lesen und lässt mich, nicht zuletzt durch Nessers einfühlsamen Schreibstil, in die Handlung eintauchen. Bedingt durch den Tod von Barbarottis Frau zu Beginn, und seiner folgenden, tiefen Trauer, wird dieses Buch von Anfang an von einer schwermütigen und melancholischen Atmosphäre bestimmt. Entsprechend schleppend, aber passend zu Barbarottis gedrücktem Gemüt, ist die Handlung. Der "Cold Case", das alte Verbrechen, auf das er angesetzt wird, ist momentan genau das Richtige für ihn, da keine schnelle, spontane und zeitkritische Ermittlungstätigkeit erforderlich ist, sondern ihm parallel zu seiner Arbeit Zeit bleibt zu trauern, sich um seine Kinder zu sorgen und Gespräche mit Gott und seiner verstorbenen Frau zu suchen.
Der Fokus der Geschichte liegt nicht in der Aufklärung des alten Falls, sondern auf den Individuen und ihren Charakteren, ihren Handlungen und ihren Motiven. Indem Håkan Nesser die vergangenen Ereignisse in einem parallelen Handlungsstrang ablaufen lässt, fesselt er einerseits und schafft andererseits ein umfassendes und facettenreiches Bild der Personen und des damaligen Geschehens. Dies führt zu einem recht ruhigen Handlungsablauf, ermöglicht mir aber, mir ein komplexes Bild der Personen zu machen und ihr Verhalten nachzuvollziehen, wobei ich am Ende überrascht werde. Die Vorfälle in der Vergangenheit passen perfekt zu Barbarottis momentaner Stimmung, tragen ihrerseits maßgeblich zu einer durchgehend beeindruckenden Atmosphäre bei und erzeugen ein schlüssiges und stimmiges Gesamtbild.
Håkan Nesser ist mit "Am Abend des Mordes" ein eindrucksvoller Abgang von Inspektor Barbarotti gelungen. Er besticht mit einem in seiner Schwermütigkeit typisch skandinavischen, in erster Linie aber tiefsinnigen und gelungenen Roman. Sehr empfehlenswert!