Einfach schwedisch gut

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
andrea dorothea Avatar

Von

Inspektor Barbarotti muß seine ganz persönliche Trauer verarbeiten. Seine geliebte Frau Marianne lag eines morgens tot neben ihm im Bett. Ganz plötzlich steht er alleine da, mit fünf Kindern und muß erst einmal sehen, wie er mit dieser Situation fertig wird. Vier Wochen nach diesem Ereignis ist er nun wieder an seinem Arbeitsplatz. Eva Backman seine Kollegin ist mit einem Fall betraut, an dem Barbarotti aber nicht mitarbeiten soll. Sein Chef Asunander hat ihm einen "kalten Fall", also eine ungeklärte Sache auf den Schreibtisch gelegt. Beschäftigungstherapie oder hat Asunander da eine persönliche Leiche im Keller liegen? Trotzalledem taucht Barbarotti also ein in den Fall Morinder. Dabei geht es aber mehr um Ellen Bjarnebo. Sie hat im Jahr 1989 ihren Ehemann nach jahrelangen Demütigungen, Beleidigungen und Vergewaltigungen zerstückelt und im Wald "entsorgt". Dafür wurde "die Schlächterin von Klein-Burma" auch verurteilt und hat ihre Strafe im einzigen schwedischen Frauengefängnis abgesessen. Nach Verbüßung ihrer Haftstrafe zog sie mit dem Elektriker Arnold Morinder zusammen und eben dieser Morinder verschwand einfach eines Tages nachdem er mit seinem Moped an der nächsten Tankstelle seine Tageszeitung gekauft hatte. Seine Frau Ellen wurde zwar beschuldigt, aber ohne Leiche gibt es auch keinen Mord. Um zu erfahren, was damals geschah, muß Barbarotti durchs ganze Land fahren und seine Befragungen durchführen.
Hierbei gibt es auch immer wieder Rückblenden ins Jahr 1989 und auch "Zwiegespräche " mit seiner verstorbenen Frau und dem Hergott, die den Roman recht kurzweilig und zum Teil auch amüsant erscheinen lassen. Übersichtlich, wie bisher noch kein Nesser war, den ich gelesen habe, ist dieser letzte Fall Barbarottis von Anfang bis Ende ein echtes Lesevergnügen. Besonders die überraschende Wende zum Schluß ist noch eine liebenswerte Besonderheit. Für mich war das der beste Nesser und es ist schade, dass Barbarotti nun nicht mehr ermitteln soll.