Letzter Fall

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mollymoon Avatar

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Ich war ja von der Lesprobe total begeistert, um so größer meine Freude, dass mir die Glücksfee tatsächlich hold war. Nach dem Lesen des Buches bin ich nun traurig, dass es nun wahrscheinlich der letzte Fall von Gunnar Barbarotti war.

Barbarotti erwacht eines Morgens und sein größter Albtraum ist wahr geworden. Seine geliebte Frau Marianne liegt tot und neben ihm. Die Todesursache, ein geplatztes Blutgefäß im Gehirn. Die Krankheit ist keine große Überraschung, denn vor mehr als einem Jahr hat Marianne so ein Ameurysma überlebt.

Nach 3 Wochen, die Beerdigung ist vorüber, tritt Barbarotti wieder seinen Dienst an, froh über jede Ablenkung. Sein Chef Asunander hält ihn für nicht sehr belastbar und lässt ihn in einem schon länger zurückliegenden Fall ermitteln. Der damals 54-jährige Elektriker Arnold Morinder ist verschwunden, seitdem er vor 5 Jahren mit seinem Moped unterwegs war, um an einer Tankstelle eine Zeitung zu kaufen. Das Moped wurde zwar später gefunden, aber Morinder blieb verschwunden. Seine Lebensgefährtin Ellen hat ihn nach 3 Tagen vermisst gemeldet. Die Umstände des Verschwindens konnten nie aufgeklärt werden, sodass der Fall zu den Akten gelegt wurde, aber nun soll Kommissar Barbarotti den Fall wieder aufnehmen. Zwar ist dieser Fall nicht ganz ohne, denn Ellen Bjarnebos, die Lebensgefährtin von Morinder, genannt die Schlächterin von Klein-Burma, wurde 1989 zu 11 Jahren Haft verurteilt, nachdem ihr damaliger Mann Harry Helgesson mit dem Vorschlaghammer erschlagen und anschließend zerstückelt gefunden wurde. Wenig später lernte sie Arnold Morinder kennen. Trotzdem findet Kollegin Eva Backmann, dass Asunander seinen Kommissar Barbarotti nur beschäftigen will, weil er ihn nicht für sehr belastbar hält. Als er der Frage nachgehen muss, ob Ellen auch Arnold Morrinder auf dem Gewissen hat, muss er tief in der Vergangenheit graben. Eva Backman, die im aktuellen Fall ermittelt und den Tod von Raymond Fängström, dem Anhänger einer rechten Partei der Schwedendemokraten im Stadtrat von Kymlinge, aufklären soll, kommt bei ihren Ermittlungen an Fakten, die Barbarotti bei seinem Fall sehr weiterhelfen. Außerdem erfährt der Leser, warum es Asunander persönlich so wichtig war, dass der Fall Morrinder wieder aufgerollt wird. Also sollte das keine Beschäftigungstherapie für Gunnar Barbarotti sein. Die Ermittlungen helfen ihm auch dabei, mit dem schweren Schicksalsschlag fertig zu werden und er sieht wieder einen Sinn in seinem weiteren Leben.

Ich habe die Krimiserie mit Kommissar Gunnar Barbarotti sehr genossen. Ich bin etwas wehmütig, dass es nun endgültig vorbei sein soll. Allerdings hoffe ich auf eine neue Figur, die mir genau so viel Freude macht, wie der Vorgänger. Vielen Dank – Hakan Nesser.