Dieses Buch kann man nicht mehr aus der Hand legen

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spaghettimonster Avatar

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Dania Dicken ist mit "Am Abgrund seiner Seele" ein spannender Thriller gelungen, der beim Lesen starke Nerven fordert. Aber anders als die typisch bluttriefenden und sadistischen Bücher ist dieses gut geschrieben und geht auf die verschiedenen Sichtweisen ein. Täter, Opfer und Ermittelnde gewähren dem Leser Einsicht in ihre Denkweisen. Gerade bei Täter und Opfer merkt man, dass die Autorin hier gut recherchiert hat und ich habe mich oft an reale Fälle erinnert gefühlt. Die Arbeit der Polizei steht hier im Hintergrund, man erfährt nur wenig von den Ermittlungen, wenn überhaupt wird die Arbeit am Täterprofil erläutert. Genau hier liegt die Stärke dieses Buches und macht es zu etwas Besonderem. Einige Schwächen sehe ich darin, dass es dem Täter doch sehr einfach gemacht wird. Während die Polizei über lange Zeit einfach keine Chance hat, seine Identität zu ermitteln, scheint er am Ende doch sehr übermächtig und unbesiegbar. Das tut der Spannung keinen Abbruch, hätte aber nicht sein müssen.

Die Taten, die Vergewaltigung, Folter und Mord beinhalten sind zwar detailliert dargestellt, aber man kann das Buch trotzdem gut lesen. Keine Empfehlung für extrem empfindliche Leser, aber für alle Thrillerfans ein vielversprechender Anfang der Serie rund um Andrea.

Zuletzt ist noch zu sagen, dass die Autorin einen schönen Schauplatz gewählt hat. Zwar finden sich im Buch wenig Beschreibungen der Örtlichkeiten, trotzdem passt es einfach besser als eine Uni in Deutschland. Ich bin gespannt auf die nächsten Bände und freue mich mehr von Andrea und Greg zu lesen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Trotzdem oder gerade deshalb wünsche ich mir Andrea im nächsten Buch weniger in der Opfer- und mehr in der Profilerrolle.