Spannender Serienauftakt

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blomster78 Avatar

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Andrea Jahnke ist Studentin der Psychologie in Norwich. Nach dem Abschluss des Studiums möchte sie sich als Fallanalytikerin weiterbilden und arbeiten.
Sie lernt in einer Bar Gregory kennen, der ebenfalls Student ist, allerdings in einer anderen Fachrichtung. Andrea und Gregory werden nach kurzer Zeit ein Paar.
Auf dem Campus der Universität treibt ein Serienvergewaltiger sein Unwesen. Eines abends kommt Andrea einem seiner Opfer zu Hilfe und unterbricht so die Tat. Der sogenannte Campus Rapist fängt daraufhin an seine Opfer zu töten und auch Andrea gerät in sein Visier.

Cover: Das Cover des Buches erinnert in der Farbgebung an bekannte Schemata in der Thriller-Literatur; schwarz/grau und weiß, leicht verschwommen und atmosphärisch kühl. Dazu der Titel in roter Schrift. Es ist nichts besonderes, sticht nicht heraus, funktioniert aber trotzdem gut.

Aufbau / Inhalt: Das Buch ist in mehreren Perspektiven geschrieben, was die Spannung erhöht. Die Geschichte an sich ist nicht neu, aber von ein paar Längen abgesehen, ganz gut ungesetzt. Leider sind die Personen ausgesprochen flach und formlos. Auch die Beziehung zwischen Andrea und Gregory "flutscht" nahezu dahin und gipfelt schließlich in einem Heiratsantrag. Die normalen Höhen und Tiefen fehlen vollkommen und das ganze Beziehungskonstrukt wirkt damit naiv bis unrealistisch.
Der Schreibstil ist einfach. Man kann das Buch schnell und gut lesen (wobei man auch über den einen oder anderen Rechtschreibfehler hinwegsehen kann/muss) wenn man sich daran gewöhnt hat, dass die Wortwahl eher der gesprochenen statt der geschriebenen Sprache angehört.
Es gibt viele explizite Gewaltszenen, die allerdings bei diesem Thema und diesem Genre auch dazugehören. Allerdings hätte man zugunsten der Charakterausarbeitung vielleicht hier und da etwas sparen können.
Dass es der Auftakt zu einer Serie ist habe ich erst im Nachhinein erfahren und auch, dass das Buch schon eine Weile im Selbstverlag vermarktet wurde.

Fazit:
Es gibt einige Längen und ein paar Glaubwürdigkeitsprobleme (Studentin ohne Abschluss und Weiterbildung in Fallanalyse sagt der Polizei was zu tun ist...?!), die Charaktere bleiben blass und die Beziehung wirkt unecht/zu glatt.
Trotzdem habe ich mich beim Lesen des Buches mit ein paar Ausnahmen gut unterhalten gefühlt.