Verborgene Tiefen und bewegende Geschichte

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leas_bookdiary Avatar

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Schon der Klappentext hat mich tief beeindruckt, da er nicht nur die historische Vertreibung der ezidischen Dorfbewohner durch die türkische Regierung thematisiert, sondern auch eine faszinierende Verknüpfung zur Vergangenheit und zur Geschichte eines Jungen aus dem viktorianischen London herstellt.

Der Leseeindruck verstärkt meinen Wunsch, dieses Buch zu lesen und zu rezensieren. Vor allem, da ich Elif Shafaks "Das Flüstern der Feigenbäume" schon extrem geliebt habe. Elif Shafak zeichnet ein eindringliches Bild des viktorianischen Londons, das durch seine realistische und poetische Beschreibung der winterlichen Themse und das harte Leben der toshers, der Abfallsammler, lebendig wird. Besonders die Geburtsszene des kleinen Arthur, der als "König der Abwasserkanäle und Elendsquartiere" bezeichnet wird, hat mich emotional berührt und lässt erahnen, wie meisterhaft Shafak die verschiedenen Zeitebenen und Schicksale miteinander verwebt.

Mit diesem Roman scheint Shafak erneut ihre außergewöhnliche Fähigkeit unter Beweis zu stellen, komplexe historische und gesellschaftliche Themen in eine packende und berührende Erzählung zu integrieren. Ich bin überzeugt, dass "Am Himmel die Flüsse" nicht nur literarisch anspruchsvoll, sondern auch gesellschaftlich relevant ist, da es Themen wie Vertreibung, Identität und historische Traumata behandelt.