Historisch wie poetisch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
judykupy Avatar

Von

Elif Shafak verbindet in ihrem Roman historische Tiefe mit einem fesselnden Erzählstil. In der Geschichte dreier Personen – Arthur aus dem 19. Jahrhundert, Zaleekhah, eine moderne Hydrologin, und Narin, ein junges jesidisches Mädchen – spielt das Element Wasser eine zentrale Rolle. Die Handlungsstränge, die im Orient und Mesopotamien angesiedelt sind, weben sich nach und nach zusammen und führen den Leser auf eine packende Reise.
Dabei geht es nicht nur um persönliche Schicksale, sondern auch um große Themen wie die Verfolgung der Jesiden, den Erhalt kulturellen Erbes und die Unterdrückung von Frauen. Ohne den Lesefluss zu stören, regt das Buch zum Nachdenken an. Besonders beeindruckend ist, wie Shafak historische Ereignisse und aktuelle Themen miteinander verbindet, während sie das Gilgamesch-Epos als roten Faden durch die Geschichte zieht.
Shafaks Sprache ist klar und poetisch, und die Übergänge zwischen den verschiedenen Zeiten und Perspektiven fließen geschmeidig ineinander. Die sorgfältige Recherche, die in die Darstellung historischer und geografischer Aspekte geflossen ist, verleiht dem Buch eine spürbare Authentizität. Wer auf der Suche nach einem Roman ist, der literarische Tiefe mit historischen Themen verknüpft, wird hier fündig.