rundum gelungen

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fredhel Avatar

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Im Irland des frühen 19. Jahrhunderts lernen wir die junge Rhia kennen. Sie hat einen hellen Verstand und einen glühenden Gerechtigkeitssinn, der sie in eine verzweifelte Situation gebracht hat: ihre Verlobung platzt. In Zeiten, in denen Ehefrauen und Töchter quasi noch das Eigentum des Hausherrn waren, stellt das eine Katastrophe dar. Zudem war ihr Vater finanziell auf diese Verbindung mit dem angesehenen Teehändler angewiesen, und ein anderer Bewerber um ihre Hand ist nicht zu erwarten. Rhia hat scheinbar wegen ihres freidenkerischen Wesens und ihres leider mittlerweile fortgeschrittenen Alters alle Chancen verwirkt.

Diese Leseprobe ist einfach viel zu kurz. Der Schreibstil ist sehr lebendig, so dass die Menschen wie Bilder vor meinem geistigen Auge agieren. Die Lebensumstände sind ausführlich geschildert, und ich katapultiere mitten in das Geschehen hinein. Nichts ist langatmig, nichts ist überflüssig. Anhand der fiktiven Romanfiguren werden innerhalb dieser wenigen Seiten schon einige sehr brisante Probleme der damaligen Zeit angesprochen: die Stellung der Frau, der Standesdünkel, der Konflikt zwischen der katholischen und evangelischen Bevölkerung, der Niedergang des Handwerks durch die Mechanisierung,Deportation von weiblichen Gefangenen nach Australien.....

Spannend. Lesenswert mit Tiefgang. Ich empfehle dieses Buch!