Unruhiger Schreibstil

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marcello Avatar

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"Am Horizont das rote Land" ist die Geschichte von Rhiannon Mahoney, der Tochter von Connor Mahoney, der Geschäftsmann für Leinen ist. Da sein Betrieb langsam zugrunde geht, will er seine Tochter an einen reichen Grundbesitzer verheiraten. Dazu kommt es jedoch nicht, denn Rhia reist von Dublin nach London, um dort ihren Onkel zu besuchen. Nachdem dieser angeblich Selbstmord begangen hat, beginnt die junge Frau Fragen zu stellen. Diese Fragen werden jemandem unangnehmen, denn wenig später befindet sich Rhia auf einen Gefangenenschiff nach Australien, verurteilt wegen Diebstahl...
Die Leseprobe war recht ansprechend. Die Thematik an sich ist nicht neu, da schon häufig die Geschichten von jungen Frauen erzählt wurde, die zu Unrecht mit einem Gefangenenschiff nach Australien verschifft worden. Von dieser Thematik ist in der Leseprobe aber noch nichts abzusehen (außer vielleicht, dass Rhia an einer Gruppe von Frauen vorbeigeht, die kurz vorm Abtransport sind). Stattdessen erfährt man einiges über Rhiannons Situation und man merkt gleich, dass man es bei ihr mit einer vorlauten, selbstbewussten jungen Frau zu tun hat. Mein Kritikpunkt ist aber ganz klar, dass vieles angedeutet wird, dass aber eigentlich sehr, sehr viele Fragen offen bleiben. Natürlich ist das ein probates Mittel um die Leser am Ball zu halten, aber das waren dann doch ein bisschen zu viele offene Fragen (welche Nationalität hat jetzt die mütterliche Seite von Rhia; was hat es mit ihrer Beziehung mit Michael auf sich; wie alt ist sie eigentlich?). Hinzu kommt, dass ich den Schreibstil der Autorin ziemlich unruhig empfunden habe. Irgendwie habe ich keine klare Linie gesehen, erst gegen Ende der Leseprobe wurde es wieder ruhiger.
Meine Leseempfehlung ist also etwas eingeschränkt. Vorausgesetzt der Schreibstil würde sich weiter stetig verbessern, würde ich das Buch wahrscheinlich definitiv lesen wollen, denn die offenen Fragen sind schon sehr spannend und auch wenn die Thematik nicht neu ist, ist sie ganz meine Thematik. Würde der Schreibstil aber so bleiben, wäre das für mich ein Grund das Buch ganz schnell wieder aus den Fingern zu legen.