Brutal

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karens1 Avatar

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Amelia wächst in Nordirland während der Unruhen auf. Vom Ausbruch 1969 bis 1994 begleitet der Leser Amelia und ihre Familie und Wegbegleiter. Amelia wurde bereits 2001 von Anna Burns geschrieben, die für ihren Roman Milchmann Jahre später berühmt wurde.
Und man erkennt den Schreibstil wieder. Das Buch schildert zum Teil aus Amelias Ich-Perspektive und manchmal aus dritter Person wie die Unruhen das Leben in Nordirland tagtäglich bestimmt haben. Dabei bleibt es fast schon sachlich und unemotional in Anbetracht der Gewalt. Für mich kippte es zur Mitte des Buches ins Extreme und die Beschreibung der (sexuellen) Gewalt ist alles andere als einfache Kost.
Zum Teil ist es durchaus verwirrend, aber gleichzeitig wird einem die Gewalt, die Bedrohung dieser Zeit in einem europäischen Land in naher Vergangenheit deutlich vor Augen geführt. Und dass das mehr als unangenehm ist, ist wohl einleuchtend. Es ist erschreckend und nichtszuletzt in Anbetracht der Kriege, die auch heute noch geführt werden, frage ich mich, wie ein Mensch mit so einem Trauma umgehen kann.
Ein Thema, dass nicht in Vergessenheit geraten darf.