Ein Buch wider den Krieg und seine nachhaltigen Folgen

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kerstin69 Avatar

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Anna Burns zweiter Roman handelt vom Nordirlandkonflikt, der Ende der 1960er Jahre begann. Sie erzählt zu Beginn hauptsächlich aus der Wahrnehmung der achtjährigen Amelia, die inmitten des sich entwickelnden Bürgerkriegs aufwächst. Das Mädchen beschreibt, was für sie gelebte „Normalität“ ist (z.B. ihre Sammlung von Hartgummigeschossen der britischen Armee oder das abendliche Verbarrikadieren von Türen und Fenstern) und wie stark ihr Leben durch die Troubles verändert wird. Durch die Perspektive des Kindes gelingt der Autorin eine packende Direktheit, der man sich nicht entziehen kann, insbesondere auf dem Hintergrund des aktuellen Ukraine Krieges.
Mit Fortschreiten des Romans werden auch andere Erzählperspektiven eingenommen und verschiedene Episoden erzählt, die im Zusammenhang mit dem Nordirlandkonflikt und den gesellschaftlichen Folgen stehen. Amelia wird älter und man begleitet sie in ihrem fortschreitenden, problembehafteten Leben. Mittendrin geht - für meinen Geschmack - der rote Faden der Story etwas verloren und das offene Ende läßt den Leser etwas verwirrt zurück.