Eine Kindheit zwischen Konflikten

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Anna Burns Roman erzählt die Geschichte von „Amelia“, die mit ihrer Familie in Nordirland wohnt. Es ist nicht wirklich ein Miteinander, das Amelias Familienleben auszeichnet. Vielmehr machen die Eltern, die Geschwister ihr eigenes Ding. So ist das Kind auf sich gestellt und das in einer von Auseinandersetzungen und Gewalt geprägten Zeit. Mitten in den Nordirlandkonflikt setzt die Autorin das Kind Amelia, gibt ihm eine Stimme und schafft, das Schreckliche aus Kinderaugensicht zu sehen, was nicht leichtverdaulich ist. Im Verlauf der Geschichte setzen Gewalt und Tod Amalia so zu, dass sie magersüchtig wird und zur Flasche greift.
Oft schwer zu ertragen, was Anna Burns der Leserschaft mit ihrem Debütroman zumutet. Sie wagt sich an ein großes Thema in der Geschichte Nordirlands. Ausmaß und Grausamkeit des Konfliktes werden deutlich, ohne je überzeichnet zu wirken.
Für mich ein lesenswerter Roman, wenn man sich nicht scheut, in menschliche Abgründe zu sehen.