Konnte mich nicht abholen

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jasmin14 Avatar

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In "Amelia" erzählt die Autorin die Geschichte einer in Irland lebenden Familie während der "Irischen Troubles". Die düstere Atmosphäre hat die Autorin jedenfalls sehr gut eingefangen, der Rest konnte mich dagegen nicht sehr überzeugen. Zum einen fiel es mir unglaublich schwer, eine Verbindung zu den einzelnen Charakteren aufzubauen, da sie sehr distanziert beschrieben wurden und für mich nicht durchschaubar waren. Beim Lesen der Namen tauchten vor meinem inneren Auge einfach keine Gesichter auf. Zudem werden immer wieder kurz Perspektiven von anderen Personen eingebaut, die nicht immer direkt mit dem eigenen Handlungsstrang zu tun haben. Auch das erschien mir mehr als fremdlich, wobei mir diese kurzen Perspektiven"einwürfe" teils sogar gefallen haben, da mich die Handlung rund um Amelia und ihre Familie so kalt lies. Dabei ist die Handlung an sich sehr aufgeladen - sowohl politisch wie auch emotional und die Autorin schildert viele Grausamkeiten. Doch auch hier bleibt eine kühle Distanz, die mich als Leserin kaum erreichen mochte.

Rundum konnte mich das Buch somit leider nicht überzeugen und ich war ehrlich gesagt froh, als ich die letzten Seiten hinter mich gebracht habe. Schade.