Rückkehr zu den Troubles

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Mit "Milchmann" ließ Anna Burns vor zwei Jahren aufhorchen. Zwar wurde der Handlungsort Irlands nicht explizit genannt, aber die Stimmung und die Details der brutalen Welt, in der sich Burns Protagonistin wiederfand, ließen einen starken Rückschluss auf Nordirland zur Zeit der Troubles zu.
Mit "Amelia" gibt es nun Neues von Anna Burns zu lesen - beziehungsweise eigentlich Altes. Denn "Amelia" ist der Debütroman der in Belfast geborenen Autorin, bei dem sie dem später in "Milchmann" behandelten Thema der Troubles aus weiblicher Perspektive treu bleibt.
Zwar ist die Intensität in "Amelia" nicht ganz so extrem, wie es in "Milchmann" der Fall ist - dennoch lohnt die Übersetzung dieses Debüts in Deutsche auch nach zwanzig Jahren. Ähnlich wie zuletzt Louise Kennedy in ihrem Debüt bekommen wir hier auch die Lebenswelt einer jungen Frau aufgeschlossen, was überzeugend gemacht ist.