Was für ein kranker Geist

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savashanim Avatar

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Nordirische Zeitgeschichte aus der Sicht eines kleinen Mädchens, das klang erstmal richtig interessant: Die Unruhen in den 60ern und 70ern, die Kämpfe zwischen Iren und Engländern, Katholiken und Protestanten, IRA und Bürgerkrieg, das hat schon viel Potential. Und tatsächlich beginnt das Buch auch sehr vielversprechend, mit richtigen Menschen, mit richtigen Namen und einer Geschichte, der man folgen kann. Das ist für diese Autorin ja nicht selbstverständlich. Doch je älter die titelgebende Hauptperson von Kapitel zu Kapitel wird, desto mehr kippt die "Geschichte" in völlig absurde Richtungen, es geht nur noch um Zerstörung, physischer und psychischer Art, kranke Phantasien und abartige sexuelle Praktiken und das zeitgeschichtliche Setting spielt nur noch eine Nebenrolle. Mag sein, dass intellektuellere Menschen als ich auch in diesem Buch wieder die Schönheit der kraftvollen Poesie oder so etwas entdecken, für mich ist es einfach nur geistesgestört. Ich weiß nicht, was der Autorin in ihrem Leben für schlimme Dinge widerfahren sind und es mag sein, dass Schreiben für sie Therapie ist, aber dieses Buch ist einfach nur dumm und unnötig. Meine Empfehlung: Lesen Sie ein anderes.