An den Händen der Verantwortlichen klebt Blut

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lielo99 Avatar

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Es ist Samstag, der 07. April. Lucas´ Cousine Yenifer hat Geburtstag, sie wurde 15 Jahre alt und alle feiern mit ihr. Die ganze Familie ist im Haus der Abuela versammelt. Es ist ein fröhliches Fest, bis, ja bis plötzlich Schüsse knallen und alle auf dem Boden liegen. Nur Lucas und seine Mutter überleben und flüchten vor den Tätern. Es ist eine Flucht um ihr Leben und wer weiß, ob sie wirklich am Ende einer langen Reise dankbar zurückblicken können.

Lucas´ Vater ist Journalist und er schrieb einige Artikel über die Kartells von Mexiko. Lag es daran und wer gab den Auftrag für das Massaker? Ein Buch mit vielen Wendungen und spannenden Momenten. Wobei es darauf nicht ankommt. Die Autorin führte mir so klar und bildhaft vor Augen, wie gefährlich das Leben von Migranten aus Mexiko in den USA ist. Sie sind ständig auf der Flucht und es gibt nur wenige Menschen, die ihnen wirklich helfen. Dabei wollen sie doch nur ein: ein ruhiges Leben führen. Arbeiten und ihr Geld für Essen und Wohnung ausgeben können. Warum werden ihnen so viele Steine in den Weg gelegt? Der aktuelle Präsident hat mit seinem Wahlversprechen (der Mauer nach Mexiko) viele Anhänger für sich gewinnen können. Von Menschlichkeit ist hier keine Spur zu sehen.

Ja, es ist ein politischen Buch und die Autorin macht im Epilog darauf aufmerksam, dass die hier geschilderten Erlebnisse täglich geschehen. Sie schreibt, dass im Jahr 2017 alle 21 Stunden ein Migrant an der Grenze zwischen Mexiko und den USA tödlich verletzt wurden. Kinder sterben, wenn sie mit alle Eltern auf den Schnellzug gelangen. Die Polizei ist korrupt und viele der Schlepper ebenfalls. Welch ein Drama. Das Buch ist unbedingt lesenswert und hat die fünf Sterne mehr als verdient.