Davongelaufen?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
clematis Avatar

Von

In einer kalten, verregneten Herbstnacht geraten Privatdetektiv Jan Kantzius und seine Frau Rica in einen Verkehrsunfall auf der Autobahn. Jan hält die Hand eines jungen Mädchens, während es noch an der Unfallstelle verstirbt. Neugierde und Ermittlerinstinkt sind geweckt, warum rennt ein Teenager direkt auf die Autobahn? Was hat es auf sich mit dem ganz in der Nähe ausgebrannten Wohnmobil, in dem ein Toter gefunden wird? Und sind nicht auch noch andere Mädchen kurz nach ihrem Umzug verschwunden?

Frank Kodiak, alias Andreas Winkelmann, versteht es von der ersten Seite weg, den Leser zu faszinieren, einen Sog aufzubauen, der einen nicht mehr loslässt. Sieben große Kapitel, die in weitere kurze und flüssig zu lesende Kapitel unterteilt sind, bilden das Gerüst für diesen packenden Thriller. Stete Schauplatzwechsel, die aber niemals unübersichtlich werden, sowie verschiedene Blickwinkel unterschiedlicher Personen garantieren durchgehende Spannung und treiben zum Weiterlesen an.

Sehr plastisch und authentisch charakterisiert sind sämtliche Figuren, allen voran natürlich Jan und Rica. Mit wenigen Details aus der Vergangenheit werden viele ihrer aktuellen Handlungen verständlich und nachvollziehbar. Auch kleinere Rollen sind gut dargestellt und passen mit wenigen klaren Worten perfekt ins Gefüge. Zudem stellen die recht bildhaft beschriebenen Szenen einen wunderbaren Rahmen für die Handlung dar, einige brutale Szenen müssen natürlich sein, beherrschen aber nicht ständig das Geschehen, bei dem immer wieder auch tiefgründige Themen angerissen werden.

Absolut überzeugend ist für mich dieser erste Teil der Kantzius-Reihe, für den ich schon einmal eine Leseempfehlung abgebe – und während ich auf die Fortsetzung warte, werde ich mich gerne dem ein oder anderen Werk von Andreas Winkelmann widmen.