Gelungener Auftakt der Amissa-Trilogie

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rinoa Avatar

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Während der Heimfahrt auf der Autobahn werden Rica und Jan Kantzius, Ehepaar und Privatdetektive, Zeugen eines schlimmen Unfalls: Ein junges Mädchen rennt offenbar in Panik auf die Fahrbahn, wird von einem Auto erfasst und stirbt noch vor Ort. Zuvor kann sie Jan allerdings noch einen rätselhaften Zettel in die Hand drücken, ihre letzten Worte lauten „Die Grube…“.
Das Interesse der Privatdetektive ist geweckt und bald kommen sie dem Verschwinden von mehreren Teenagern auf die Spur, die allesamt große Parallelen aufweisen. Und irgendwie scheint auch „Amissa“ involviert zu sein, eine Hilfsorganisation, die weltweit nach vermissten Personen sucht und für die Rica arbeitet.

„Amissa. Die Verlorenen“ ist der Auftakt einer Trilogie von Frank Kodiak (Pseudonym des Autors Andreas Winkelmann) rund um das Ermittlerehepaar Rica und Jan Kantzius.

Was mich von Anfang an etwas gestört hat, war, dass Rica und Jan manche Dinge als gegeben angenommen haben, die aber vorher nicht in der Form erwähnt werden. Das hat das Ganze für mich manchmal ein wenig verworren gemacht, weil ich mich dann gefragt habe, woher die beiden denn ihre Informationen haben. Auch hat es teilweise den Lesefluss etwas unterbrochen; ansonsten gab es diesbezüglich aber nichts auszusetzen, das Buch ist gut geschrieben und auch sehr angenehm und flüssig zu lesen.

Ein kleines bisschen störend empfand ich darüber hinaus die wiederholten Beschreibungen der Beziehung von Rica und Jan zueinander, wie toll sie sich doch verstehen und was sie alles in den Augen des anderen lesen können… Aber das ist eher eine persönliche Geschmacksache denke ich, mir war es manchmal einfach ein wenig zu viel des Guten.
Und während mir Rica sehr sympathisch war, hatte ich mit Jan doch so meine Schwierigkeiten (was allerdings keinen Einfluss auf die Bewertung hat).

Ansonsten ist „Amissa“ wirklich spannend und konnte mich auch fesseln. Geschickt lockt der Autor den Leser teilweise auf falsche Spuren oder lässt ihn Dinge glauben, die sich dann später als ganz anders herausstellen. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Die Auflösung ging am Ende zwar etwas schnell vonstatten, für mich blieben allerdings keine Fragen offen und alles war stimmig und passend.
Ich werde sicher auch die folgenden beiden Teile der Trilogie lesen!