Perfide Abgründe

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lunamonique Avatar

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„Amissa – Die Verlorenen“ bildet den Auftakt zur Thrillerreihe um die Privatermittler Jan und Rica Kantzius von Autor Frank Kodiak. Frank Kodiak ist das Pseudonym von Andreas Winkelmann.

Ex-Polizist Jan Kantzius und seine Frau Rica werden in dramatische Ereignisse verwickelt. Schnell ist klar, dass mehr hinter den grauenvollen Entwicklungen stecken muss. Sie beginnen auf eigene Faust zu ermitteln und treffen auf einen alten Bekannten.

Der direkte Einstieg sorgt für Spannung und katapultiert innerhalb weniger Zeilen in die Geschichte. Handlungswechsel, ein Familienstreit eskaliert. Eine schreckliche Zeit der Selbstvorwürfe und des Wartens beginnt. Im Dunkeln bleiben die Zusammenhänge. Spekulationen werden angeheizt. Die Irrwege sind gut inszeniert. Nur ein Schicksal ist sicher, aber auch hier gibt es kein vollständiges Bild. Der Jagdinstinkt bei Jan und Rica ist geweckt. Sie sind ein interessantes Ermittlerpaar. Der Fokus liegt auf Liebe und Vertrauen. Was ist in der Vergangenheit passiert? Andeutungen weisen auf schlimme Erlebnisse hin, die beide zusammengeschweißt hat. Ihre Gegenspieler agieren kaltblütig und gewissenlos. Das Ausmaß ist noch nicht abzusehen. Es lässt sich aber erahnen. Der ermittelnde Hauptkommissar Arthur König, Spitzname King Arthur, ein Ex-Kollege von Jan, schmeißt ihnen Knüppel in den Weg. Die Zwistigkeiten sorgen für eine zusätzliche Baustelle, die ihnen immer wieder das Leben erschwert. Perspektivwechsel und Rückblicke erzählen von den Opfern und ihr Martyrium. Der Kampf ums Überleben ist noch nicht vorbei. Dieses Fünkchen Hoffnung lodert wie ein Feuer und steigert die Spannung. Jan und Rica stoßen in ein Wespennest und geraten immer mehr in Gefahr. Nur langsam setzt sich das Puzzle zusammen. Rica überrascht mit ihrem Hackertalent. Die beiden sind ein eingespieltes Team und haben noch ein paar Trümpfe in der Rückhand. Die Zeit drängt. Das Grauen nimmt zu. Der Showdown zum Ende wird zu schnell abgehandelt. Hier wäre mehr nervenaufreibende Spannung drin gewesen. Die Kulisse ist gut gewählt und untermalt Entsetzen und Aussichtslosigkeit. Eine in sich schlüssige und realitätsnahe Geschichte, die teils ein Quäntchen zu viel verrät.

Der Cover setzt auf Autorenname und Titel. Die Neugierde auf den Thriller ist geweckt. „Amissa – Die Verlorenen“ ist ein gelungener, fesselnder Auftakt. Ein bisschen Luft nach oben bleibt noch für die Folgebände. Die Entdeckungen aus Band 1 werden das eingeschworene Ermittlerteam noch länger beschäftigen.