Au milieu de Paris

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rauschleserin54 Avatar

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Dieses Buch ist ein Erlebnis!

Kurze Eindrücke, Bilder, Stimmungen, Geschehnisse, bahnbrechende Ereignisse, Umschwünge, Besatzung, Unterdrückung, Befreiung, das Aufstehen und Wiedererwachen inmitten von Paris in den Jahren 1940-50.
Wir erleben die Geschehnisse hautnah an der Seite der Beauvoir, von Sartre, Camus, Jaujard, der Greco, Hemingway, Picasso etc. nur um ein paar schillernde Personen zu nennen.

Wir sind in Paris vor dem Krieg, während der Besatzung der Deutschen, nachher im Rausch der Befreiung, des Aufblühens...

Politik, Kultur, Kunst, Literatur, alles geht Hand in Hand ganz selbstverständlich für den Leser, mitreißend für den Träumer, ineinander über und lässt uns am Jahrzehnt teilhaben, als wären wir dabei gewesen. Wie es war im Widerstand, wie es zur Kollaboration mit dem Feind kam, wie die Angst die Menschen fast zerbrach. Nichts war nur schwarz oder weiß, nur hell oder dunkel.
Paris, die Stadt der Liebe, der Romantik, mal ganz intensiv, mal ganz anders mit seinem Glanz und dem Schatten der Zeit.

Das Buch ist gut gestaltet durch eine Zeittafel der wichtigsten Geschehnisse, einer Karte ganz am Anfang des Werkes und als Highlight ein Lesebändchen (bleu, blanc, rouge) in den Farben der Trikolore.
Dieses Buch ist ein Kunstführer, Geschichtsbuch, Drehbuch, ein herrlicher Verführer, um eine Reise zu planen, aber auch ein ernstzunehmendes Werk, um das Zeitgeschehen der besagten Jahre und die Menschen zu verstehen. Ein Plädoyer, das alles mit allem verbunden ist.

Die Autorin hat sehr intensiv recherchiert und Verbindungen geschaffen, die sich lesen, wie Gegebenheiten in einer Tageszeitung und deshalb auch so spielerisch leicht oder mitreißend klar daherkommen: Ein Ausblick aus dem Hotelzimmer der Beauvoir, die Rettung der Kunstschätze des Louvre durch Jaujard, der Einmarsch der Deutschen......

Dieses Buch gehört meiner Meinung nach in jedes Buchregal, auch um Europa besser zu verstehen und warum es so wichtig ist zusammenzuhalten und der Kunst ihre Freiheit zu lassen! Danke liebe Agnes Poirier!